Gedanken zum Thema Schuld

„Die Tatsache eines vergangenen Ereignisses kannst du nicht ändern, aber deine Einstellung zu diesem Ereignis kann geheilt werden“. Wie wir mit dem Thema Schuld umgehen, ist von Mensch zu Mensch verschieden, aber nicht selten finden wir schon in der Kindheit den Ursprung unseres Umgangs mit der Schuld, die uns das Leben oft so schwer macht. Meist gibt es zwei Arten der Schuldzuweisung: entweder wir nehmen immer und für alles die Schuld auf uns oder wir machen alles und jeden, nur nicht uns, für unser Leid verantwortlich. Sich mit Selbstbeschuldigungen zu quälen oder einen Schuldigen für das eigene Unbehagen zu finden, führt nur selten zu einer guten Lösung für ein zufriedenes Leben. Hier einen Blick in unsere Geschichte zu werfen, zahlt sich aus. Denn das Thema Schuld gehört genau so zu unserem Leben, wie auch Freude, Trauer, Glück und mehr. Verleugnen wir allerdings die Tatsache, dass es zu unserem Leben gehört, dass wir auch ab und an Unrecht tun und uns Unrecht widerfährt, laufen wir Gefahr in Selbstmitleid zu ertrinken oder uns in ständigen Fremdbeschuldigungen zu verlieren. Wir landen dann unwillkürlich in der Verbitterung, aus der wir keinen Ausweg mehr finden.

Ein erstes Warnsignal hierfür ist, wenn sich in unserem Leben Situationen und Ereignisse wiederholen und wir uns wiederholt fragen wieso dies gerade uns immer wieder passiert. Hier sollten wir hellhöriger werden und dies zum Anlass nehmen diesen Kreislauf zu durchbrechen und der Verdrängung unserer Belastungen ein Ende bereiten. Denn Verdrängung führt nicht zur inneren Zufriedenheit, sondern verbannt uns viel mehr in eine aussichtslose Opferrolle, die uns passiv und unfrei macht und in der für Veränderungen kein Platz mehr ist. Wer verändern möchte, ist eingeladen zu sich zu schauen, wieder in die Selbstverantwortung zu gehen und seinen eigenen Anteil anzuerkennen. Denn „Irren ist menschlich“, gehört zum Leben. Heben wir den Anspruch unserer sowie anderer Fehlerlosigkeit auf, kann Heilung geschehen und der ewige Kreislauf wird durchbrochen.

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