Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…

… der uns beschützt und uns hilft zu leben.

diesen Satz aus Hermann Hesses Gedicht „Stufen“ haben wir alle schon einmal gehört. Und es ist tatsächlich genau dieser anfängliche Zauber, der uns immer wieder dazu antreibt Neues auszuprobieren oder uns durch Neues verzaubern zu lassen.

Egal, ob wir in die Augen eines Neugeborenen sehen, unsere Kinder durch ihren ersten oder letzten Schultag begleiten bzw. wir uns an unsere besonderen Ereignisse erinnern. Ob wir an das Kribbeln im Bauch bei jedem ersten Kuss denken oder an die Magie oder das Gefühl, wenn wir unsere erste oder eine neue Wohnung beziehen. Einen neuen Job bekommen oder etwas aus eigener Kraft geschafft haben. Was auch immer es ist, ich bin mir sicher auch du hast, wenn du dein Leben Revue passieren lässt, so einige zauberhafte Neubeginne in deinem Leben schon durchlebt.

Doch gleichzeitig bedeutet jeder Neuanfang auch etwas loszulassen. Und genau dieses Loslassen, das den Neuanfang überhaupt erst möglich macht, fällt uns oftmals so schwer, dass wir den Zauber des Neuen dafür „opfern“.

Warum Loslassen nicht immer so einfach ist.

Das liegt vor allem daran, dass wir Gewohnheiten, die uns Sicherheit schenken, loslassen müssen und wir unsere Komfortzone verlassen müssen. Wir wissen nicht was auf uns zukommt oder uns erwartet, wenn etwas Neues in unser Leben tritt oder wir eine bestimmte Entscheidung treffen müssen. Besonders schwer fällt es uns, wenn diese Veränderungen unerwartet kommen und wir diesen Neubeginn nicht freiwillig gewählt haben. Aber gerade dann ist es so wichtig und hilfreich, dass wir uns an diesen Zauber, der jedem Neubeginn inne liegt, erinnern.

Die gute Nachricht: wir dürfen ja auch einen Teil unsere Gewohnheiten behalten! Zumindest die guten. Jene, die uns dienen, das Leben zu führen, das uns erfüllt und zufrieden macht. Denn die gibt es auch. Und diese von jenen zu unterscheiden, die uns blockieren ist ein erster wichtiger Schritt. Und eine zweite gute Nachricht: Dinge die wir neu machen, werden je öfter wir sie machen, irgendwann auch zu Gewohnheiten.

Was wir aber loslassen sollten sind jene Gewohnheiten, die uns nicht dienen, sondern die uns blockieren. Die vielleicht eine zeitlang gut und nützlich waren, aber uns heute hindern für uns und unsere Wünsche loszugehen.

Daher macht es Sinn sich einmal zu überlegen, welche Gewohnheiten dir tatsächlich dabei helfen so zu leben, wie du es dir wünscht und bei welchen Gewohnheiten, du merkst in einen sogenannten „Teufelskreis“ zu kommen. Wenn wir ganz ehrlich zu uns schauen, können wir sehr gut und meistens auch schnell erkennen, welche Gewohnheiten uns nicht so gut tun.

Bist du bereit einen Blick auf deine Gewohnheiten zu werfen?

Eine Coaching Übung für dich

Nimm‘ dir einen Moment, in dem du gerade ein bisschen Zeit für dich hast, vielleicht ist ja dieser Sonntag gerade passend, zumindest hier in Wien ist das Wetter heute noch gar nicht frühlingshaft und somit ein guter Moment es sich zu Hause gemütlich zu machen. Richte dir einen Zettel und einen Stift her und schreibe auf, welche Gewohnheiten dir dienen und welche nicht. Du kannst diese Liste im Laufe des Tages immer wieder ergänzen. Wenn du achtsam durch deinen Tag gehst, fallen dir vielleicht deine Gewohnheiten ein bisschen mehr ins Auge. Das können bestimmte Gedanken sein, bestimmte Äußerungen zu anderen, aber auch kritische Gedanken, in denen du dich abwertest, aber auch unachtsames Essen, zu wenig oder zu viel Bewegung… Aber die werden die richtigen Dinge einfallen, die du gerne loslassen möchtest, denn denke immer daran: du bist der Experte deines Lebens.

Und, wenn du genügend gute und auch weniger gute Gewohnheiten aufgeschrieben hast, wähle mal eine von den hinderlichen aus, mit der du das Loslassen üben kannst.

Dann nimm‘ dir bewusst ab heute für zumindest mal eine Woche vor, diese Gewohnheit nicht mehr zu machen. Du kannst dir dafür auch gerne ein Symbol ausdenken, dass du entweder irgendwo in dein Blickfeld hinstellst oder es bei dir trägst, das dich immer wieder daran erinnern soll, dass du das, was du nicht mehr machen möchtest auch tatsächlich in dieser Woche loszulässt. Beobachte ob und wie sich dein Wohlbefinden verändert und schreibe deine Erkenntnisse nach einer Woche auf.

Ich wünsche dir von Herzen einen schönen Sonntag und vielleicht kannst du heute schon etwas von dem loslassen, dass dir nicht mehr dient und einen Hauch des Zaubers der jedem Neubeginn innewohnt wahrnehmen.

Alles Liebe

Deine Marguerite

Unterstützend kannst du dir dazu die Podcastfolge https://www.harnoncourt-coaching.com/37-warum-es-hilfreich-ist-dass-dein-leben-einer-wellenbewegung-gleicht/ anhören, in der du dich auch an deine Höhen und Tiefen erinnern und Ressourcen für einen Neubeginn entdecken kannst.