Tage wie dieser …

Heute mache ich mir so meine Gedanken – denn, ja ich bin eine Frau und heute ist Weltfrauentag. Ich habe schon viele nette Nachrichten, Bilder mit Frauen in allen Farben sogar Größen bekommen, mal mehr, mal weniger lustigen Sprüche, die mich alle samt daran erinnern, dass heute WELTFRAUENTAG ist. Wenn wir uns den Hintergrund bewusst machen, ist der Sinn weswegen dieser Tag ins Leben gerufen wurde nicht ansatzweise in Frage zu stellen und ein mehr als klarer und notwendiger Schritt hin zu den Rechten der Frauen. Er bedeutet Frauen in ihrer Kraft zu sehen, sie zu stärken, zu schützen und vor allem in ihrem Wesen zu erkennen, wahrzunehmen und wertzuschätzen. Denn nach wie vor sind heute in vielen Ländern die Rechte der Frauen – die Grundrechte eines jeden Menschen – nicht selbstverständlich, ganz im Gegenteil. Wir dürfen unsere Augen davor nicht einfach verschließen und es kann nicht oft genug darauf hingewiesen und erinnert werden, wie viele Frauen unter Unterdrückung, Benachteiligung und geringer Wertschätzung leiden und vor allem ihrer Chancen beraubt werden. Und trotz allem gebe ich ganz ehrlich zu, auch ich frage mich was dieser Tag mit mir macht … Flüstert mir dieser Tag denn nicht auch zu, du musst dich als Frau beweisen, du musst stark sein, du musst dies und jenes erreichen, du musst für alles einstehen und du musst vor allem dafür kämpfen… Und ich merke wie dieses Wort „du musst“ etwas in mir auslöst, dass so gar nicht mehr passt. Und wenn ich ganz genau hinhöre, dann höre ich wie es aus meinem Inneren ruft: du darfst sein, wer du bist! Und wenn das bedeutet, dass ich an einem Tag eine Schulter zum Anlehen brauche und am nächsten Tag Bäume ausreiße. Ich will die weiblichen, wie auch die männlichen Anteile, die in mir schlummern so leben und spüren wie es für mich in dem Moment stimmig ist. Ich will Frau sein und ich will ich sein, ich will für das, was mich ausmacht gesehen, gehört und wertgeschätzt werden und ich wünsche das all den wunderbaren Frauen auf der ganzen Welt – und ich wünsche es auch den wunderbaren Männern, dass sie alle, die sein dürfen, die sie sind. „Denn alles begann schwer zu werden als ich aufhörte zu sein, wie ich bin und traurig feststellte, dass ich wurde, wie ich für andere sein sollte…“ Für mich persönlich bedeutet daher der Weltfrauentag auch mutig den eigenen Weg zu gehen, der mich dazu einlädt mich wieder zu finden, der mich wieder spüren lässt, der mich wieder wahrnehmen und wieder erkennen lässt, in dem was mich ausmacht, um dann wieder stolz zu sagen „ICH BIN…“.
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