Gedanken
Kränkungen überwinden
Gänzlich unverletzt kommt niemand von uns durchs Leben. Oft treffen uns Taten und Worte anderer tief und beschäftigen uns nachhaltig. Wie schwere Schatten begleiten uns Kränkungen und Enttäuschungen durch den Alltag. Nicht selten verbringen wir viel Zeit damit, das Geschehene in allen Details nochmals durchzugehen, werden von scheinbar unkontrollierbarer Wut übermannt oder schmieden gar wilde Rachepläne…
Unerledigte Konflikte erleben wir oft als Endlosschleife unserer Gedanken. Was aber geschieht ist, dass wir dadurch unserer Leichtigkeit, unsere innere Balance und vor allem unsere Freude am und im Leben verlieren. Wir halten zu lange fest und wenn wir „nur“ unsere Wunden lecken und uns in Selbstmitleid ergehen, wird sich an unserer Situation nicht viel ändern. Aber wie lösen wir diese Gedanken auf? Wie schaffen wir uns von Vergangenem zu lösen, um die Gegenwart wieder lebendig und freudvoll zu spüren?
Hier ist einer der wichtigsten Schritte überhaupt, einen Perspektivenwechsel zu zulassen. Es gilt die eingenommene Opferrolle, aus der wir diese verletzenden Situationen ja meist betrachten, zu verlassen. Es geht vor allem darum die Geschehnisse umzuschreiben, anders zu betrachten. Denn nur aus einem neuen Blickwinkel wird es möglich sein, die Situation neu zu bewerten und auch verändert mit Verletzungen umzugehen. Da dies nicht so einfach möglich ist, sonst würden wir das ja ganz selbstverständlich tun, ist es sinnvoll sich auf diesem Weg begleiten zu lassen, um u.a. seine Glaubenssätze wie zum Beispiel „Immer passiert das mir…“ oder „wenn dies oder jenes nicht passiert wäre, könnte ich…“ zu erkennen und auch anzuerkennen und diese in weiterer Folge positiv und vor allem uns dienlich umzuformulieren. Denn es sind vor allem diese hinderlichen Glaubensätze, die es uns oft unmöglich machen aus dem Schmerz der Kränkung wieder herauszufinden. Nicht selten erleben wir das Geschehene dann sogar als Bestätigung unserer Annahmen aus Vergangenem. Loszulassen bedeutet daher: nicht sichtbare emotionale Fesseln zu erkennen, Ängste aufzudecken und Verstrickungen aus vergangenen Beziehungen zu lösen. Dies ist ein Prozess, der Schritt für Schritt zu gehen ist und auch Arbeit bedeutet. Es geht nicht ohne das eigene „Tun“.
Es ist vor allem eine neue Bewertung der Geschehnisse, die die Wunden heilen lässt und dies kann wiederum zur Selbsterkenntnis führen und bedeutet vor allem auch Wachstum.